Dune du Pilat

Posted on

Das erste Etappenziel ist erreicht. Wir stehen an der größten Wanderdüne Europas. Die Dune du Pilat. Bis hierhin haben wir knapp 1500 Km zurückgelegt. Mit den Zwischenstopps eine machbare Distanz.

6.4.2017

Wir wollen Sand sehen, Wüstenfeeling und einen Campingplatz wo wir 2-3Tage ausspannen wollen. Reisen ist ja sooo anstrengend. Wir sind gefahren, haben den Campingplatz gefunden und Wüstenfeeling hatte ich für heute auch schon genug. Nicht nur das wir genau vor der größten Wanderdüne Europas stehen, ich habe mich auch gleich noch schön blamiert und mich ordentlich eingegraben. Der Dicke wollte partu nicht auf seine Holzblöcke fahren und das rechte Hinterrad hat sich bis Südchina im Sand versenkt. Mal sehen wir ich da wieder raus komme. Der Campingplatzbetreiber ist schon zweimal durchgegangen, hat aber noch nichts gesagt. Ich werde wohl neuen Rasen anlegen dürfen.

PRIMA GEMACHT, KRONPRINZ.

7.4.2017

Heute haben wir das Gleiche gemacht wie gestern. NIX. NIX zu tun oder besser NIX tun zu können ist schön. Naja ganz NIX stimmt nicht. Wir waren einkaufen und das ist mit fahren verbunden. Also Roller raus und los. Mela hat hinten navigiert und ich habe aufgepasst das man uns nicht umfährt. Die Einmündung auf die Autobahn habe ich irgendwie übersehen und musste kurzerhand auf dem Autobahnzubringer drehen und zurück fahren. Alles gut gegangen. Einkaufen in Frankreich ist ein Erlebnis. Märkte groß wie Fußballstadien mit einer Auswahl die selbst eingefleischte Hardcoreshopper an seine Grenzen bringt. Mich überfordert das komplett aber Mela ist da in Ihrem Element. Obst hier, Fleisch da und guck mal, frischer Fisch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das abendlich angesetzte Grillen fällt der Düne zum Opfer. Ich habe meine Fotosachen gepackt und wir sind nochmal die 116m hochgestiegen. Ist eine echte Quälerei und oben schwöre ich mir… nie wieder.

Aber der Ausblick, wenn die Sonne untergeht ist ein echter Hammer. Das sollte man gesehen haben. Und so bleiben wir über eine Stunde im kalten Wind sitzen und ich mache ein paar Bilder und die folgen nach dem Bericht. Durchgefroren geht es an den Abstieg. Es macht irre Spaß den ca 70° steilen Hang runter zu rennen. Es sieht schon ulkig aus. Man schmeißt die Beine und läuft wie der Storch aus dem Salat. FETZT. Mela ist skeptisch und schliddert den Hang lautstark hinab. Auch lustig, sehr lustig sogar.

8.4.17 Chillen

Ein ruhiger letzter Tag soll es werden. Frühstücken, ein bisschen spazieren gehen und am Auto entspannen. Ein Plan der sich nach echtem Urlaub anhört. Wie man denken kann, kam es ganz anders.

Der erste Punkt, frühstücken ging zu 100% auf. Beim zweiten waren es nur noch 85% und bei Punkt drei musste ich mit dem Überleben kämpfen. Aber der Reihe nach.

Spazieren gehen ging gut bis wir am Petit Nice, „schönes Nizza“ ein Loch im Zaun fanden. Über ein fremdes Campinggelände wollten wir zum Strand. Den haben wir auch gefunden, ca. 100m unter uns. Es trennte uns nur…. Sand. Wie sollte es anders sein.

Voran Kameraden, BERGAB, BERGAB. Vorsichtig rutschten wir zum Strand hinab. Der Sand war kalt und das Meer noch kälter. Alles was damit in Berührung kommt, stirbt sofor ab. Zumindest bei uns. Wir sind Warmduschcamper, andere gehen schon baden. Bei gefühlten -13°C Wassertemperatur. Als meine Füße endlich taub genug waren bis ich auch rein. Bis zum ersten Knöchel. Wollte ja schließlich keine Haarwurzelentzündung haben. Wir hatten ein kleines Picknick dabei. Bananen, Eiweißriegel und Multivitaminwasser. Klingt lecker wa? Wir mussten uns echt in den Schatten setzen bei unserem lecker Picknick. Warm war es wirklich. Die Sonne tut gut.

Bei dem was noch kam, könnte man Picknick auch mit Henkersmahlzeit übersetzen. Ich hatte den Heimweg vergessen.

DIE DÜNE. Verdammte Axt. Aber vom Meer aus, ist sie nicht so steil habe ich mir sagen lassen. Nicht so steil, stimmt vielleicht. Dafür ist sie doppelt, dreimal, bestimmt hundertmal so lang und da ist steil beschissen, wenn du merkst wie lang so ein Aufstieg werden kann. Wenn die Fremdenlegion alle Anwärter, in voller Montur, einmal diesen Berg hinaufjagen würde, würde die Legion aussterben. Da verpisst sich jeder, der bei klarem Verstand ist. Wir hatten ja keine andere Wahl, wir mussten ja drüber und zurück zum Auto. Schöner Mist.

Ich habe sie zweimal bezwungen, ein drittes Mal bezwinge ich sie auch. Mein Wille war härter als meine Beine, härter als alles an  mir.                                                                                                                                                                                     

Als nächstes bezwinge ich den K2. In Badelatschen. Einfach nur weil ich es jetzt kann. So!

9.4.17 Abschied

Heute geht es weiter Richtung Spanien. Also heißt es Abschied nehmen von dem beeindruckensten Haufen Sand den ich bis dahin gesehen habe. Es war wirklich toll. Sehnsucht nach der Düne werden wir so schnell nicht bekommen, wir haben so 2-3-KG Sand in jeder Ritze dabei.

Die Dune de Pilat ist eine Reise wert. Tschöö

 

 

 

One Reply to “Dune du Pilat”

Kommentar verfassen