Meine Düne des Grauens- Mela`s Sicht auf die Dune de Pilat

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Mit unserem Dicken sind wir gut in Teste de Buch, einem wunderschönen kleinen französischen Ort wie aus dem Bilderbuch, angekommen. Eine traumhafte Kulisse nimmt uns gefangen. Wir fahren noch ein Stück und wollen uns dann auf einem Campingplatz niederlassen. 3 Tage wohlfühlen, Beine und Seele baumeln lassen, einfach mal nichts tun… So der Plan. Aber wie das Leben so spielt, ändern sich auch die Pläne. Am Campingplatz la Foret angekommen überwältigt uns die Größe der Dune du Pilat. Riesig und wunderschön liegt sie vor uns. Nichts deutet hin auf das Grauen das vor uns liegt. Es ist Frühling geworden und auf dem Platz erwacht neues Leben. Die ersten frischen Blätter an den Bäumen und wunderschöne Blüten an vielen Sträuchern. Eine Augenweide für vom Winter gezeichnete Augen!

Kaum auf unserem Platz angekommen, der erste Schock – wir stehen etwas abschüssig. Also Auffahrkeile herausgeholt, untergelegt und Gas gegeben. Meine Schreie hörte Nicki  nicht. Gas, Gas, irgendwie muss das doch was werden! Verzweifelt schmeiße ich mich an die Tür und rette Nicki davor sich bis zur Radnabe einzugraben. Die Nachbarn kichern schon. Die Angst vor der Abfahrt ist jetzt schon präsent. Werden wir da je wieder wegkommen? Diesen kleinen Auszug habt ihr ja alle schon verfolgt. Ich wollte es nur noch einmal etwas detaillierter wiedergeben;) Nachdem wir uns kurz eingerichtet haben geht es zu Düne. Es ist ca. halb 7 abends und wir wollen nur mal gucken. Irgendetwas hat dieser Sandhaufen aber an sich, das einen nicht loslässt. Also kurzentschlossen Schuhe aus und mal ein paar Meter auf die an den Sandberg angebaute „Leiter“. Aus den paar Metern wurde das Grauen. Ein Schrecken der uns lange nicht loslassen wird. Die ersten Meter sind spielend gemeistert. Übermütig hüpfen wir an der Leiter vorbei in den Sand. Kleine Lawinen aus kleinsten Körnchen rollen herab – es sieht aus wie Lava die nach einer Vulkaneruption nach unten fließt. Es ist hart und mehr als anstrengend. Fotos, wir brauchen unbedingt Fotos schreie ich Nicki zu, der mittlerweile auf allen 4en versucht das Monstrum von Düne zu besiegen. Da ich den Fotoapparat habe stelle ich mich auf und ein Anfall von Schwindel lässt mich auf die Knie gehen. Es ist so hoch, unfassbar steil. Wenn wir nun hinunterstürzen??? Wind peitscht uns den Sand ins Gesicht. Millionen Sandkörner die Spuren auf unserer Haut und unserer Kleidung hinterlassen.  Noch immer nicht geschafft! Wie sollen wir diese Herausforderung stemmen? Immer diese Abenteuerlust. Immer höher, schneller, weiter. Für einen Moment verfluche ich diesen Ort. Der Wind peitscht und faucht, Sand wirbelt auf und nimmt uns die Sicht. Jetzt kann ich mit jenen mitfühlen, die unter Einsatz ihres Lebens versuchen den K2 oder den Mt. Everest zu erobern. 15 Minuten dauert unser Martyrium. Im Laufe unseres Aufenthaltes sollen wir die Zeitmarke für den Aufstiegskampf bis auf 8 Minuten herunterschrauben. Oben angekommen raubt uns das Panorama den Atem! Es ist fantastisch! Meer und Sanddünen, eine unglaubliche Kombination. Es ist so herrlich, dass wir jeden Tag einen Aufstieg unternehmen. Mit Karacho und Geschrei rennen wir die ca. 75% Steigung herab. Es macht so viel Spaß!!! Und wir haben jede Sekunde hier genossen. Nur durch einen Blog sind wir auf dieses Naturphänomen aufmerksam geworden. Dune du Pilat hatten wir bisher noch gar nicht auf dem Schirm. Ein Fehler, diesen Ort nicht zu besuchen!

Frongreisch mon amour❤

 

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