17.4. -20.4. 17 Praia dos Arrifes
Heute möchte ich mal versuchen, die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen. 
Von dem Stellplatz in Vieira de Leiria, der schon ganz ok war, von dem wir allerdings nicht berichtet haben, sollte es weiter Richtung Süden gehen. Die Richtung rund um Faro war angedacht. Leider sind wir mit unserem Dicken teilweise derart limitiert, dass ein Einfahren in kleine Dörfer zum Nervenkrieg ausartet. Also lassen wir die eigentlichen Sehenswürdigkeiten links liegen und fahren Autobahn. Das Mautproblem hat sich ja zum Glück in Luft aufgelöst, der Dicke schnurrt wie ein Bienchen und einen Schluck Renndiesel aus den Bardenas haben wir auch noch in jedem Tank. Tolle Städtchen wie Lagoa, Pera und Guia ziehen weit an uns vorbei. Wir haben uns entschieden in Albufeira Halt zu machen. Ein Stellplatz mit Meerblick ist unser Ziel. Wir hoffen es ist noch ein Plätzchen für uns frei. Unser Vorhaben 1, 2 oder auch 3 Tage einfach nur ausspannen, relaxen, Sightseeing und lecker essen. Die Navigation schickt uns mal wieder steile Spitzkehren nach oben. Och Stefan! Hier soll ein Stellplatz sein? No way, wie sollen wir unseren SandMAN dort wieder wegbekommen? Eine kleine Wohnsiedlung mit schicken und sehr gepflegten Häusern tut sich vor uns auf. Die Gärten hergerichtet wie für das nächste Cover einer Gartenzeitschrift. Wer hat hier den schönsten???? Zur Not parken wir den Dicken und werden zu Hausbesetzern?! Die asphaltierte Straße endet und weiter geht es für uns auf einer Schotterpiste… Kurve um Kurve…und zu guter Letzt noch eine Haarnadelkurve mit Steigung. Da uns das aber noch nicht reicht, stellt sich uns ein kleines bejammernswertes Häuschen mict Bauzaun in den Weg… Und dann, ein grandioser Blick. Es ist so schön – fast nicht in Wort zu fassen. Ich will es trotzdem versuchen: wir stehen auf einer Steilklippe umgeben von bizarren Felsformationen. Gischt peitscht an die Klippen.
Es ist großartig. In der Ferne schippern Fischerboote und Katamarane über das glasklare Wasser. Wir sind so happy und saugen die landschaftlich Schönheit auf. Die erste Nacht war super und am nächsten Tag erwartet uns der Strand. Bei gefühlten 40 Grad im brütenden Kessel überkommt uns der Leichtsinn. Den Atlantik vor uns wagen wir uns ins eiskalte Nass. In dem Moment, als das eisige 17 Grad kalte Wasser an uns hochsteigt gefriert sämtliches Blut in unseren Adern. 
Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis wir komplett nass sind und ein paar Züge schwimmen. 10 Minuten später ist der Wahnsinn vorbei und wir braten wieder in der Sonne. Am Abend starten wir dann den Versuch unseren Holzkohlegrill zu aktivieren. 45 min später brutzeln 2 köstliche Doraden, 2 Fleischspieße und leckeres Knoblauchbrot auf der Glut. 
Einfach nur genießen – es ist zum niederknien! Am späteren Abend machen wir unseren Roller flott und fahren nach Albufeira. Ein bisschen Kultur kann ja nicht schaden. Leider finden wir keine Altstadt, dafür aber eine tolle Flaniermeile, auf der v. a. die britischen Damen zeigen was sie haben. Lautstark und prollig, wie im Fernsehen. Die Briten scheinen Portugal für sich entdeckt zu haben, glückliches Mallorca! Wir spazieren noch ein wenig hier, schauen etwas da und fahren dann wieder Retoure zu unserem Dicken. Eine dringende Frage im Hinterkopf: unsere WC-Kassette, ihr versteht schon. So toll unser Stellplatz auch ist, Entsorgung ist eben nicht! Was tun? In Ermangelung eines öffentlichen Örtchens müssen wir unseres also verschnüren, auf den Roller schnallen und 15 km durch die City schuckeln. Eingepackt wie ein Westpaket, damit die kostbare Fracht nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.
So schütze ich also Nickis Rücken, im Falle dass doch nicht alles dicht ist. Alles geht gut und wir erreichen den Motorhomepark Falesia wo wir entsorgen und ohne Sorgen erstmal zurück an unser Paradies fahren. Im nächsten Beitrag lest ihr mehr…
