…von verwunschenen Ruinen und schwedischen (Unterwasser)Gardinen…

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30.07.18
Uns hat es nach Vanamoisa verschlagen, seines Zeichens ein Campingplatz in nächster Nähe zu Tallin. Daher macht es auch nix, dass es nicht der allerschönste Platz auf Gottes Erden ist. Er ist ok, ja sogar ganz nett, er hat an und für sich alles was ein Camperherz begehrt – außer Schatten. Naja, Kühlung soll uns gleich der Fahrtwind bringen, denn sogleich, sobald die Anmeldeformalitäten bei der genauso jungen wie schnippischen Blondine erledigt sind, wollen wir weiter nach Padise, die alten Klosterruinen erforschen. Einige Kilometer später stehen wir vorm Klooster😍 und ganz ehrlich, so etwas tolles haben wir schon lange nicht gesehen…wir lassen mal ein paar Fotos sprechen:

Vom Dach bis zu den Kellergewölben lässt sich alles erkunden. Wir schleichen durch längst vergessene Kellergänge, entdecken riesige Dachgewölbe und klettern bis auf den Turm hinauf…

Wahnsinn. Der Wind fegt uns um die Nasen und der Himmel über uns verheißt nichts Gutes. Wir klettern die engen Treppen und Leitern wieder hinab und stehen auf einer großen Freifläche. Und plötzlich, gerade als wir die tolle Umgebung in uns aufsaugen öffnet der Himmel sämtliche Schleusen. Untermalt wird dieses, an sich, wunderbare Naturschauspiel von einem Gewitter sondergleichen. Es blitzt und donnert wie verrückt. Gut, dass wir unter den Klostermauern Schutz finden.

Unser Moped hat es da nicht ganz so gut…. Egal. Nachdem wir unsere Abenteuerlust befriedigt haben, geht’s noch in Richtung Lost Place…Rummu.

Ein ehemaliger Gefängniskomplex, der seiner Zeit sicherer als Alcatraz sein sollte, ich glaub jetzt verwechsle ich was – das war wohl das Gefängnis Patarei direkt in Tallin, mittlerweile verlassen, von einem See überspült und von der Natur zurückerobert. Als weiteres Highlight steht ein wunderschönes Kalksandsteingebilde, welches durch Erosion eine herrliches Aussehen erhalten hat. Lost Place oder Urban Exploration….hach, wie aufregend! Irgendwo ne Lücke in den fetten Gefängnismauern finden und sich durch Stacheldrahtgeflecht zwängen….Abenteuer pur. Wir wählen den nicht so leicht zugänglichen Weg, den komischerweise viele handere (?!) auch nehmen sondern fahren über Stock und Stein über wahrlich unwegsame Trampelpfade um irgendwo ein Schlupfloch in den Mauern zu finden…und da, genau vor uns, liegt es…. Wir stiefeln los, immer weiter dem ausgetretenen Pfad folgend liegt er nun groß und in der Sonne herrlich türkis glitzernd vor uns. Ein Traum von einem Ort, dessen traumhafter Strand allerdings traurigerweise schon von mehreren hunderten Menschen erobert worden ist. Von wegen Lost Place! Da war Padise schon um einiges verlassener. Ich hoffe, um unser Pensum an verlassenen Orten doch noch zu erfüllen, dass ich niemals nachts in die Beelitzer Heilstätten muss. Egal schön ist es trotzdem hier und schließlich befinden sich alle Wassertouristen am anderen Ufer. Fette Regentropfen reißen uns aus unseren schwärmerischen Gedanken. Wir scheinen das Unwetter von Padise mitgebracht zu haben…. Wir haben ja alles dabei, sind für alle möglichen Notfälle gerüstet: Wechselsachen, Getränke, Essen …nur keine Regencapes. Die hatten wir, ob des schönen sonnigen Wetters, ausgepackt! Und wieder…shit happens😂 Mit umgehängten Badetüchern fliegen wir Batman und Catwoman gleich zurück zum Campingplatz…

 

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