Anno Domini Nostri Jesu Christi 2017 durchschritten wir ein Tor in längst vergangene Zeit. Wir schreiben das Jahr 1242 und König D. Alfonso III errichtet auf den Bergen der Algarve ein Schloß um den Hafen der Stadt vor den Muselmanen zu verteidigen. Die Mauren ziehen plündernd durch die Lande, stehlen und brandschatzen und nehmen schließlich das Schloß nach langer Belagerung ein. Paio Peres Correia Castro Marim und seine Mannen, die mit Gloria und Idealen kämpfen, vertreiben die Muselmanen und erobern das Schloß und seine Mauern zurück und so erhielt das Schloß und die umliegende Burg den Namen Castello Castro Marin. Noch heute spürt man die Zeit schwertschwingender Hünen und Minnesängern in den Mauern dieser Burg.
Natürlich hat der Zahn der Zeit einiges vom ehemealigen Glanz gefordert aber die altertümliche Atmosphäre blieb erhalten. Einige der damals genutzten Häuser, Stallungen und Turnierplätze sind noch gut vorstellbar oder teilweise erhalten.
Auch Orte an den Geschäfte getätigt oder Strategien besprochen, ja wo vielleicht sogar die Fräuleins der Burg verheiratet wurden sind in einwandfreien Zustand.
Man kann Ausgrabungsstücke bewundern oder den Blick auf die umliegenden Salinen schweifen lassen. Nur der Aufstieg zur Feste ist beschwerlich und sicher nicht für hochhackig beschuhte Damen geeignet. Der Weg ist zwar nicht mit Leichen gepflastert aber dafür mit Steinen, die wirken als wären sie einfach vom Himmel gefallen. Himmel ist ein gutes Stichwort. Auch um den Segen des Herrn in schwierigen Zeiten zu bekommen oder nur kurz einen Gebets-Quickie abzuhalten wurde gedacht und eine kleine Kapelle wurde errichtet. Als zentraler Punkt der Feste trohnt sie weiß glänzend. 1920 wurde Castello Castro Marin zum nationalen Monument erklärt und heute für gelegentliche Mittelalterliche Feste genutzt. Schade das man nicht eines dieser Feste miterleben kann. Ich glaube ich würde mich hinreißen lassen und auch das Schwert schwingen.
Wir fühlten uns sehr willkommen im Verzauberten Königreich.
