Der Weg zurück – Welcome to the Chillout-Zone

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22.05.17 Unser Tag beginnt, wie der letzte geendet hat. Wir sind super nervös und angespannt. Unser Stellplatz für die Nacht war ganz ok. Obwohl in unmittelbarer Nähe zur Polizei, trieben sich doch eine Menge Gestalten auf diesem Gelände herum. Man kassierte zwar 30 MDH von uns mit den Worten: ich passe auf euch auf ,esst was schönes und schlaft gut! Von unserem Aufpasser war nach der Zahlung nix mehr zu sehen. Das macht uns den Abschied dann noch leichter. Wir frühstücken nur ne Kleinigkeit, mehr kriegen wir momentan nicht runter und sind abfahrbereit. Es sind nur wenige km bis zum Fährhafen Tanger med und seit geraumer Zeit bekomme ich zu meinen Zahnschmerzen, die mich seit der Wüste plagen, Bauchweh wenn ich an die Zollabfertigung denke! Unsere Drohne, in Albufeira und am Caminito zweimalig in Aktion getreten, möchten wir schon ganz gerne wieder mit heimnehmen! Aber bis zum Röntgengerät gilt es noch einige Hürden zu meistern. Zuerst benötigen wir unser Fährticket. Wir parken den Dicken und machen uns auf zum Schalter des Africa-Morocco-Link. Wir geben unsere Einreiseformulare für Moped und LKW zusammen mit Pässen und Reservierungsnummer ab und wollen unser Ticket. Der Mann am Schalter ist auch wieder ein gaaanz wichtiger und nach Diskussionen über Nummernschilder und Autogröße halten wir endlich unsere Fährscheine in den Händen. Ne dreiviertel Stunde hat das Ganze gedauert und die Schlange hinter uns reißt nicht ab. Europa rückt in greifbare Nähe! Keine 100 km Luftlinie trennen uns vom Kontinent Europa, voller Normalität und Regeln. Ich weiß, eigentlich stellt man sich die Freiheit so vor, eben keine Regeln und frei von allen Zwängen! Aber genau das ist überhaupt nicht unseres. Hätten wir selbst nie geglaubt und diese Erkenntnis stimmt uns traurig. Vielleicht haben wir zu spät mit diesem Freiheitsding angefangen und sind jetzt zu tief in den Strukturen unserer Gesellschaft verwurzelt! Was für eine Einsicht. Ein paar Tage unter falscher Führung und Träume zerplatzen wie Seifenblasen…
Aber ich schweife ab, evtl. auch weil mir das Röntgengerät im Hinterkopf herumspukt wie ein aufgescheuchter Vogel… Wir meistern die ersten Checkpoints ohne Probleme und erreichen das Unausweichliche. Wir parken den Wagen und stellen uns mit Sicherheitsabstand zum Röntgenfahrzeug. Ich werde zunehmend nervöser und aufgeregter. Nicki bleibt ganz cool und gelassen und strahlt mit seiner Statur von jeher Souveränität aus! Und was soll ich sagen: Alles geht gut…. Hurra! Es ist 11:15 und laut Anzeigetafel fährt unsere nächste Fährmöglichkeit in 15 Minuten. Ob das machbar ist? Eher nicht, oder doch? Wir denken nicht weiter drüber nach und suchen unseren Fähranleger. Dort angekommen besucht uns noch kurz der Drogenspürhund – in Marokko gibt es ein riesiges Marihuana-Anbaugebiet, und werden freundlich durchgewunken. Und tatsächlich, die Rampe in den Bauch des Kolosses ist noch unten und wir bekommen unseren Platz zugewiesen. Aurevoir, Marokko – vielleicht sehen wir uns in einem anderen Leben wieder….

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